Nicht ganz, dafür jedoch zumindest in allen städtischen Schulen Düsseldorfs.
Im Mai 2021 haben wir im Gleichstellungsausschuss kostenlose Menstruationsprodukte für alle Menschen mit Menstruationshintergrund gefordert. Dazu gehörten für uns sämtliche Gebäude mit städtischem Anteil, wie Unternehmen oder Schulen. Leider waren von dieser Idee nicht alle Parteien gleichsam begeistert, weshalb dieser Antrag zunächst völlig in Leere zielte. Die schwarz-grüne Kollaborationsregierung forderte in einem Änderungsantrag zunächst, einen Kontakt mit der Stadt Hamm aufzubauen, welche bereits ein Pilotprojekt zur gleichen Idee durchführen wollte. Nachdem Isabelle Traeger ihren Antrag mit einer großartigen Rede verteidigte, lies die Ausschussvorsitzende jedoch leider nur über den (Partei-eigenen) Änderungsantrag abstimmen.
Das konnten wir so nicht im Raum stehen lassen, setzten uns zusammen und formulierten exakt denselben Antrag in der Ratssitzung des Folgemonats, inklusive großartiger Rede – diesmal vorgetragen durch unsere Ratsfrau Dominique „Mique“ Mirus und beendet mit einem Schluck Rotwein aus der Menstruationstasse.
Das hat gesessen, das Menstruationstässchen wurde zum Überlaufen gebracht. Während der größtenteils nicht-menstruierende Anteil der Ratssitzung sich beinahe an seinem Kaffee mit Kondensmilch und zwei Süßstofftabletten verschluckte, fingen die ersten Ratssitzungs-Ultras aus der Fraktion an, zu feiern. Konnten wir uns durchsetzen? Nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten, jedoch wurde der Antrag nun in den Schulausschuss geschoben.
Also setzten wir uns zusammen und formulierten exakt denselben Antrag im kommenden Schulausschuss. Wird sich der Schulausschuss zuständig fühlen, oder unternimmt schwarz-grün den nächsten Schritt, den Antrag unter den Tisch fallen zu lassen, oder zu verschieben?
Fortsetzung folgt…
Du wirst kaum glauben, was dann geschah!
Der Schulausschuss ist gar nicht für alle städtischen Gebäude zuständig? Nein? Dann müssen wir unseren Antrag eben spontan auf jenen Teil runterbrechen, über den wir hier abstimmen können: Kostenlose Menstruationsprodukte in allen städtischen Schulen!
Aber auch dieser zerstückelte Antrag ging schwarz-grün deutlich zu weit und nun wurde weiter gefordert, zunächst ein Konzept von der Verwaltung erstellen zu lassen, wie man an weiterführenden Schulen kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung stellen könnte. Wer vor der fünften Klasse menstruiert, ist selbst schuld!
Naja, und nun?
Tatsächlich haben 13 Düsseldorfer Schulen zwischen November 2021 und Juli 2022 an einer Pilotphase mit kostenloser Ausgabe von Menstruationsprodukten teilgenommen.
Und, wie war’s?
Sehr gut – natürlich. 70% der Schulen hatten nach dem Test eine absolut positive Bilanz gezogen – und das trotz Homeschooling und somit geringerem Testpotenzial.
Und was passierte nun?
Der Schulausschuss übernimmt die laufenden Kosten für die Bereitstellung der Produkte und die Stadt spendiert die dazugehörigen Automaten. Wyld!
Außerdem werden im nächsten Schritt die Teilnahmewünsche und Bedarfe der Düsseldorfer Schulen abgefragt und dementsprechend die finanziellen Mittel und die benötigten Automaten bereitgestellt.
