Änderungsantrag im RatAntrag im RatÄnderungsantrag zur Vorlage KUA/041/2023 „Deutsche Oper am Rhein – Opernhaus der Zukunft“

15. Juni 20230
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An
Herrn Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

 

Betrifft: RAT/270/2023

Änderungsantrag der Ratsfraktion Die PARTEI-Klima-Fraktion zur Vorlage KUA/041/2023

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, den folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Stadtrates am 15.06.2023 zu setzen und abstimmen zu lassen.

Antrag:

Die Vorlage KUA/041/2023 wird wie folgt geändert (Änderungen fett und unterstrichen, bzw. durchgestrichen):

 

3.2 Grundstücksbezogene Voraussetzungen/Auswirkungen auf das Umfeld

Standort Heinrich-Heine-Allee

Rahmenbedingungen

Der heutige Standort der Deutschen Oper am Rhein befindet sich in zentraler Lage in der Innenstadt. Er wird im Westen durch die Heinrich-Heine-Allee, im Norden und Osten durch den Hofgarten sowie im Süden durch die Ludwig-Zimmermann-Straße begrenzt.

In Richtung Westen entlang einer an den Grabbeplatz anschließenden zentralen Achse zum Rhein besteht die Anbindung an die Altstadt. Das hoch verdichtete innerstädtische Umfeld wird von unterschiedlichen Nutzungen wie Kultureinrichtungen, Hotels, Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen etc. geprägt.

Der Standort steht in enger funktionaler Beziehung zum Kulturensemble am Grabbeplatz, an dem sich Museen wie die Kunsthalle Düsseldorf und das K20 befinden. Der Standort der jetzigen Oper befindet sich am Rande des Hofgartens, einer denkmalgeschützten Parkanlage mit altem, schützenswertem Baumbestand.

Denkmalrechtliche Belange

Betrachtet man das Grundstück an der Heinrich-Heine-Allee, sind mehrere denkmalpflegerische Belange zu berücksichtigen. Betroffen sind folgende Denkmäler/Denkmalbereiche:

  • das Bestandsgebäude der Deutschen Oper am Rhein als Baudenkmal,
  • der Hofgarten als Bau-/Gartendenkmal mit seinem Inventar,
  • die Königsallee als mehrteiliges Baudenkmal/Umgebungsschutz,
  • das Steigenberger Icon Parkhotel und der Kaufhof an der Königsallee als Baudenkmal,
  • der Denkmalbereich Carlstadt (Erweiterung des Satzungsgebietes zum Schutz des Denkmalbereichs Carlstadt vom 12.September 2007),
  • das Bodendenkmal Stadtbefestigung.

Der weitere Umgang mit den denkmalpflegerischen Belangen muss im Zuge der Realisierung eines Opernneubaus zeitnah und eng mit allen relevanten Behörden angestoßen und sachgerecht in die anstehende Aufgabenstellung des Architekten- und Ingenieurwettbewerbs eingebracht werden. Dabei wird zwingend jeder Eingriff in den Hofgarten als Bau-/Gartendenkmal, auch durch Überbauung oder Verschattung, ausgeschlossen.

 

4. Nächste Verfahrensschritte

4.1 Architekten- und Ingenieurwettbewerb

Der Neubau des Opernhauses der Zukunft stellt eine besondere Herausforderung dar. Neben der Konzeption eines flächenmäßig ausreichenden, architektonisch anspruchsvollen, technisch modernen und nachhaltigen Neubaus ergeben sich eine Vielzahl von Schnittstellen bei der Entwicklung und Umsetzung des neuen Opernhauses.

Zur Erreichung einer hohen Gestaltungsqualität ist ein Architekten- und Ingenieurwettbewerb unter Federführung der IPM als Ausloberin vorzubereiten. Den politischen Gremien sind der Auslobungstext und die Jurybesetzung zur Entscheidung vor Veröffentlichung des Wettbewerbs vorzulegen. Nach positiver Verabschiedung des Auslobungsbeschlusses durch den Rat ist das Wettbewerbsverfahren zu starten.

Vorgesehen ist ein nichtoffener Dieses wird als offener, zweiphasiger hochbaulicher-freiraumplanerischer Architekten- und Ingenieurwettbewerb durchgeführt. mit maximal 20 Teilnehmer*innen. Hiervon haben sich bereits sechs Architekturbüros aus den Preisgruppen des vorangegangenen städtebaulichen Ideenwettbewerbs qualifiziert. Weitere Grundlagen des Wettbewerbs sind:

  • Auswahl von qualifizierten Bewerber*innen,
  • Definition der Anforderungen und Ziele für ein neues zukunftsorientiertes Gebäude,
  • fortgeschriebenes und durch Expert*innen verifiziertes Raum- und Funktionsprogramm, das die Beschränkungen berücksichtigt, die sich aus dem Einhalten der Grenzen des Grundstücks Heinrich-Heine-Allee 16a und einer Höhe von 22,00 m für die oberste Nutzebene ergeben.

Für den Neubau des Opernhauses wird ein Kostenlimit von 350 Millionen Euro auf Basis der zum Zeitpunkt der Einreichung der Wettbewerbsunterlagen kalkulierten Gesamtkosten festgesetzt.

Bei der Auslobung ist nicht nur besonderer Wert auf die Funktionalität des Gebäudes, sondern auch auf die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele zu legen (ökologische, ökonomische, soziokulturelle und funktionelle Qualitäten). Die Themen Environmental Social Governance (ESG) und Nachhaltigkeitsprinzipien wie „Cradle to Cradle“ sind entsprechend den Vorgaben der Landeshauptstadt Düsseldorf zu berücksichtigen bzw. einzuhalten.

Das Opernhaus der Zukunft ist nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zu planen, umzusetzen und zu zertifizieren. Das angestrebte Ziel ist die Zertifizierung Platin, der Mindeststandard Gold ist zwingend zu erreichen.

 

Begründung:

 

Ein Opernhaus ist ein Opernhaus und kein Leuchtturm. Die Strahlkraft, die von einer neuen Oper in der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgehen soll, muss von innen kommen. Die aufgeführte Kunst und nicht das Gebäude ist das Entscheidende.

Wenn es um die besten Entwürfe geht, ist der richtige Weg dorthin ein offener Wettbewerb mit für die Öffentlichkeit transparenten Auswahlkriterien. Genauso ist es in vielen europäischen Nachbarländern üblich und seit Jahren bewährte Praxis.

Die Unantastbarkeit des Gartendankmals Hofgarten ist von allen Seiten immer wieder betont worden, sie kann nur eingehalten werden, wenn der Neubau innerhalb der Grenzen des bisherigen Grundstückes bleibt. Keiner der prämierten Entwürfe des städtebaulichen Wettbewerbs erfüllt diesen Anspruch vollständig.

Wenn die Maximalforderungen aus dem bisher zugrunde gelegten Raum- und Funktionsprogramm unter diesen Randbedingungen nicht erfüllt werden können, so muss das Programm weiterentwickelt und den Vorgaben entsprechend angepasst werden. Die veränderte Haushaltslage erfordert eine Beschränkung bei den Kosten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Lukas Fix                Dominique Mirus                         f.d.R. Christopher Schrage

 

 

 

 

 

Britta Eschmann

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