Anfrage im RatBlockade im Netz durch Technologieoffenheit?

12. Juni 20230

Düsseldorf, 05.06.2023

An
Herrn Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller

Betrifft:

Anfrage der Ratsfraktion Die PARTEI-Klima-Fraktion: Blockade im Netz durch Technologieoffenheit?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie, die folgende Anfrage auf die Tagesordnung der Sitzung des Rates am 15.06.2023 zu setzen und von der Verwaltung, ggf. unter Einbeziehung der Stadtwerke Düsseldorf, beantworten zu lassen.

Anfrage:

Im Gasverteilnetz der Netzgesellschaft Düsseldorf wird derzeit üblicherweise ein als „Erdgas“ bezeichnetes Gas angeboten, tatsächlich ein Gemisch aus rund 90 Prozent Methan und verschiedenen Alkenen. Dieses wird bis 2028 von so genanntem L-Gas auf H-Gas mit einem etwas höheren Energiegehalt umgestellt. Technisch ist das vorhandene Gasnetz nach Auskunft der Netzgesellschaft für mindestens bis zu 20 Prozent Wasserstoffanteil geeignet. Zum notwendigen Erreichen der Klimaziele der Stadt muss davon ausgegangen werden, dass mindestens zwei Drittel der derzeitigen Kund*innen ihre Wärmeversorgung von Erdgas auf Fernwärme oder eine mit elektrischer Energie betriebene Heizungsart werden umstellen müssen. Gleichzeitig gilt, dass die Stadtwerke derzeit noch neue Verträge für die Gasversorgung anbieten und bestehende Lieferverträge zeitlich unbefristet erfüllen müssen.

Vor diesem Hintergrund stellen wir die folgenden Fragen:

  1. Ist es in dem vorhandenen Verteilnetz möglich Kund*innen, die aufgrund ihrer gasbetriebenen Geräte (Gasthermen, Gasherde, Gasöfen, …) H-Gas (vor Umstellung ihrer Geräte L-Gas) benötigen, mit dem derzeit angebotenen H-Gas zu versorgen und gleichzeitig eine für Kund*innen, deren Geräte tauglich für ein Gemisch mit Wasserstoff (H2-ready) sind, mit einem Wasserstoff/Erdgas-Gemisch zu versorgen, oder gilt in einem Verteilnetz der Grundsatz, alle bekommen dasselbe Gasgemisch?
  2. Abhängig von der Antwort auf die erste Frage und auf Basis der Daten, die aufgrund der laufenden Umstellung auf H-Gas über die Endgeräte bei den Kund*innen vorliegen, ist es mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand möglich, alle oder fast alle Geräte bei Bestandkund*innen auf ein Erdgas/Wasserstoff-Gemisch umzustellen und wie lange würde das dauern (zumindest eine grobe Abschätzung wäre hilfreich)?
  3. Anhängig von der Antwort auf die zweite Frage, ist es für einen Netzbetreiber realistisch auf Abnehmerseite eine Vielfalt von auf unterschiedliche Gasgemische angewiesenen Verbrauchsgeräten zu beliefern, oder gilt generell, in einem Netz gibt es nur ein Angebot und alle Endgeräte müssen dazu passen?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Lukas Fix                                     f.d.R. Christopher Schrage

 

PDF Download Antwort der Verwaltung auf unsere Anfrage

 

Britta Eschmann

Kommentiere

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Verpflichtende Felder sind markiert *