An den Vorsitzenden des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung
Herrn Dr. Alexander Fils
Betrifft:
Änderungsantrag der Ratsfraktion Die PARTEI-Klima-Fraktion zu APS/047/2020/1 –
Bebauungsplan-Entwurf Nr. 06/011 – Airport City West
Natürliche CO2-Senken schützen
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
die Fraktion Die PARTEI-Klima-Fraktion bittet Sie, den folgenden Änderungsantrag auf die Tagesordnung der Sitzung des APS am 3. März 2021 unter TOP 8, APS/047/2021/1 – Airport City West, auf die Tagesordnung zu setzen und zur Abstimmung zu bringen:
Der Rat beauftragt die Verwaltung eine alternative Fläche für die Erweiterung der Airportcity West zu suchen. Hierbei soll eine Fläche gefunden werden, die sowohl ohne die Rodung von Wald, als auch ohne die übermäßige Versiegelung von Fläche nutzbar ist.
Sollte dies aufgrund fehlender, geeigneter Flächen nicht möglich sein, wird das
Vorhaben gestoppt.
Begründung:
Fläche im Stadtgebiet ist wertvoll und rar. Zum einen haben wir eine große Wohnungsnot, so fehlen nach Schätzungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum 50.000 bezahlbare Wohnungen, zum anderen befinden sich im Stadtgebiet nur 12 Prozent bewaldete Fläche, wodurch wir weit unter dem Landesdurchschnitt von 27 Prozent liegen.
Eine Fläche von 8.130 m² Wald zu roden und über 15.000 m² neu zu versiegeln um Bürogebäude zu bauen, deren Notwendigkeit spätestens nach dem vergangenen „Jahr des Homeoffice“ ernsthaft in Frage zu stellen ist, passt weder zur aktuellen Situation in der Wirtschaft noch zum erklärten Ziel der Stadt bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein.
Dies gilt erst recht wenn die Bürogebäude für den Flughafenbetrieb genutzt werden sollen. Der Umfang des Luftverkehrs muss in den kommenden Jahren, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, abnehmen. In der Folge wird auch der Flächenbedarf für den Flughafenbetrieb sinken.
Die wenigen Grünflächen und Wälder in der Stadt sind wichtiger Bestandteil des Mikroklimas vor Ort und schützen vor dem Entstehen von Hitzeinseln. Zudem leisten entsiegelte Flächen und Wälder einen großen Beitrag zum Klimaschutz, da sie als natürliche C02 Senken fungieren. Natürliche C02 Senken wie Wälder, Moore und Weiden, sind der einzige bis jetzt bekannte realistische Weg um C02 wieder aus der Atmosphäre zu holen und so einen positiven Effekt auf das Klima zu bewirken.
Sie sind also sowohl für den präventiven Klimaschutz als auch für eine
Klimafolgenanpassung in unserer Stadt essentiell. Sie stellen eine unbezahlbare, weil sehr begrenzte, Ressource der Stadt dar, die dementsprechend unbedingt geschützt werden muss.
Mit freundlichen Grüßen,
Lukas Fix
Dominique Mirus
Keno Schulte
f.d.R. Christopher Schrage /Fraktionsgeschäftsführung)
